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Folgen einer Apoplexie
Zu den wesentlichen Folgen einer Apoplexie gehören Aphasie (Sprachstörung) und halbseitige Lähmungen.
Apoplexie

Folgen einer Apoplexie

Eine Apoplexie kann Folgen haben, die das Leben und den Alltag des Patienten erheblich verändern. Wenn z. B. eine Gesichtshälfte gelähmt ist, kann dies zu großen Problemen beim Sprechen und der Nahrungsaufnahme führen (Kauen und Schlucken). Manchmal müssen Betroffene gefüttert werden. Wenn Sprachstörungen eintreten, ist zwar unter Umständen das Sprachverständnis nicht eingeschränkt, aber der Patient mit Apoplexie kann selbst entweder gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt und undeutlich sprechen. Wenn Sehstörungen durch die Apoplexie auftreten, werden eventuell Objekte, Hindernisse oder Menschen nicht mehr richtig gesehen.

Halbseitige Lähmung als Folge einer Apoplexie

Wenn die betroffene Körperhälfte vollständig gelähmt bleibt, kann es sein, dass der Patient bettlägerig wird. Dann ist der Betroffene unter Umständen auf einen Rollstuhl angewiesen. Wenn die Lähmungen leichterer Natur sind, treten unter Umständen Gehstörungen auf. Meist wird das entsprechende Bein in Form eines Kreises nachgezogen. Der Arm auf der gelähmten Körperseite schwingt beim Gehen nicht mehr richtig mit. Eine solche Apoplexie kann sowohl private als auch berufliche Auswirkungen haben. Man kann oft nicht mehr Autofahren oder Radfahren. Arbeiten und tägliche Verrichtungen fallen schwer oder können gar nicht mehr vollzogen werden, z. B. das Ankleiden. Oft leidet durch eine Apoplexie die Geschicklichkeit der Hände und Beine. Anstrengungen fallen besonders schwer und Erschöpfung tritt unter Umständen schneller ein als früher.

Die Aphasie als Folge einer Apoplexie

Unter Aphasie versteht man eine erworbene Sprachstörung. Die Aphasie geht auf eine Problematik im Gehirn, genauer in der linken Gehirnhälfte, zurück. Es handelt sich nicht um eine psychische Störung oder geistige Behinderung. Die Sprachfähigkeit kann gestört sein oder völlig ausfallen. Dabei können die rezeptiven oder auch die expressiven Fähigkeiten eingeschränkt sein. Rezeptiv bezeichnet das Sprachverständnis, expressiv die Fähigkeit für den sprachlichen Ausdruck.

Bei einer Störung der Sprache können unterschiedliche sprachliche Bereiche betroffen sein. Dazu gehören:

  • Phonologie (Lautstruktur)
  • Semantik (Wortbedeutung)
  • Syntax (Satzbau)
  • Wortschatz

Eine Aphasie hat meist erhebliche persönliche, familiäre, berufliche und soziale Folgen. Plötzlich nicht mehr sprechen zu können ist ein sehr belastendes Erlebnis. Die Angehörigen haben oft Schwierigkeiten zu verstehen, dass trotz der verminderten Sprache die eigentliche kommunikative Fähigkeit und das Denken noch intakt sind. Folgende Einschränkungen treten oft mit einer Aphasie zusammen auf:

  • rechtsseitige Lähmungen
  • Einschränkungen des Sehens
  • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
  • Krampfanfälle

Schwierigkeiten, die Menschen mit Aphasie haben

Laut Landesverband Aphasie sind etwa 80.000 Personen in Deutschland jährlich von einer Aphasie betroffen, in den meisten Fällen bedingt durch eine Apoplexie. Problematisch für Menschen mit Aphasie ist das Ausdrücken von Gefühlen und Gedanken. Gehörtes wird nicht oft nicht richtig verstanden, vor allem wenn der Gesprächspartner sehr schnell spricht oder das Gespräch in einer Gruppe stattfindet. Neben einem teilweisen oder kompletten Verlust der Lesefähigkeit, können viele Betroffene auch nicht mehr richtig schreiben und rechnen. Patienten mit Aphasie nehmen oft nicht wahr, dass ihr sprachlicher Ausdruck nicht mit ihren Gedanken übereinstimmt. Auch Mimik und Gestik können gestört sein, sodass z. B. Gesichtsausdrücke nicht dem entsprechen, was der Betroffene gerade empfindet und ausdrücken möchte.

Fedor Singer