Erstversorgung bei Apoplexie

Wenn Angehörige Symptome zeigen, die an eine Apoplexie denken lassen, sollte man sofort den Notarzt verständigen. Dies gilt selbst dann, wenn der Betroffene dies nicht wünscht, was hin und wieder vorkommt. Auch sollte man nicht versuchen, den Betreffenden selbst mit dem Auto zu fahren. Wenn unterwegs eine Verschlechterung des Zustands eintritt, kann sich die Lage verkomplizieren.

Je früher ein Patient mit Apoplexie behandelt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er überlebt und sich die Funktionsstörungen entweder vermeiden lassen oder später wieder nachlassen. Wenn man den Notarzt informiert, sollte man den Verdacht auf Apoplexie bereits äußern. Nach Möglichkeit sollte der Patient in eine Schlaganfallspezialstation, eine Stroke Unit, gebracht werden. Ist dies zeitnah nicht möglich, geht die schnelle Einlieferung des Patienten vor.

Was ist zu tun, bis der Notarzt kommt?

Wer versucht, einem Patienten mit Apoplexie zu helfen, sollte ihn vor allem beruhigen und ihn nicht alleine lassen. Den Oberkörper sollte man bei der Erstversorgung hochlagern (z. B. mit Kissen) und enge Kleidung (Kragen, Krawatten etc.) lockern. Zahnprothesen sollte man entfernen. Bei Erbrechen oder wenn der Patient bewusstlos wird, sollte man ihn in die stabile Seitenlage bringen. Den Puls und die Atmung sollte man bei der Erstversorgung regelmäßig kontrollieren.

Wenn durch die Apoplexie ein Stillstand des Kreislaufs eintritt, also kein Puls mehr fühlbar ist und die Atmung aussetzt, sollte der Patient mit dem Rücken auf eine harte Unterlage gelegt werden. Dann sollte mit der Herzdruckmassage begonnen und eine Mund-zu-Mund-Beatmung vorgenommen werden. Wichtig ist es, dem Betroffenen bei der Erstversorgung nichts zu essen oder zu trinken zu geben, denn es könnten bei einer Apoplexie bereits Schluckstörungen aufgetreten sein. Das Rettungsteam sollte über Vorerkrankungen, Beschwerden, Medikamenteneinnahmen und den Zeitpunkt der ersten Symptome informiert werden.

Für Menschen, die bereits eine Apoplexie erlitten haben, kann es hilfreich sein, einen Schlaganfall-Patienten-Pass bei sich zu tragen. Dieser kann Ersthelfern helfen, richtig zu reagieren.

Fedor Singer